Die Leute, die in meine Französischkurse kommen, haben meistens zwei Dinge gemeinsam: Sie wollen Französisch lernen und sie sind hochmotiviert. Alles andere ist eine bunte Mischung; das Alter, der Beruf, die familiäre Situation, und natürlich die Französischkenntnisse, die sie mitbringen. Manche haben die Sprache vor langer Zeit schon einmal gelernt, andere noch nie ein französisches Wort gelesen oder gesprochen. Manche sind sehr begabt, andere müssen fleißig sein. Genau diese Mischung ist es, die die Französischkurse so interessant macht. Jeder bringt sein Wissen mit, seine Erfahrungen und Meinungen, seine Persönlichkeit.
Seit nunmehr neun Jahren unterrichte ich Französisch an Volkshochschulen und habe etliche, sehr unterschiedliche Kurse erlebt. Mein Ziel ist auf jedem Kursniveau das gleiche: Alle sollen nach einer Unterrichtseinheit immer ein bisschen mehr Können und Sicherheit in der Fremdsprache mit nach Hause nehmen als sie mitgebracht haben. Dieses Ziel verfolge ich mit großem Engagement. Meine Aufgabe als Dozentin sehe ich aber auch darin, den Schülerinnen und Schülern Freude an der französischen Sprache zu vermitteln und ihre Motivation hoch zu halten. Sich neue Kenntnisse aneignen, soll unbedigt und in jedem Alter Spaß machen.
Da es die aktuelle Situation in unserem Land erfordert und ich mit dem, was ich am besten kann, helfen möchte, Menschen in unsere Gesellschaft zu integrieren, gebe ich seit Herbst 2015 auch Deutschkurse. Die Voraussetzung sind hier völlig anders, meine Ziele sind die gleichen wie in den Französischkursen: Die neuen, ausländischen Mitbürger sollen nach jeder Unterrichtseinheit sprachlich ein bisschen besser in ihrer neuen Umgebug zurechtkommen, und sie sollen - trotz aller Schwierigkeiten und Mühen - Freude am Deutschlernen haben.
Wenn eine Eritäerin und ein Syrer in meinem Unterricht in freier Rede einen kurzen Dialog auf Deutsch halten können, wenn ein junger Iraker sagt 'Ich lerne gern Deutsch', dann haben wir gemeinsam ein gutes Stück Weg geschafft.