Übersetzung aus dem Spanischen, ausgestrahlt auf Arte
Wer Bananas! gesehen hat, möchte keine Bananen mehr essen, es sei den solche mit Bio-Label. Denn die Hauptaussage der Dokumentation ist, dass auf den südamerikanischen Bananenplantagen der großen Konzerne wie Dole Menschen unter unwürdigen und obendrein stark gesundheitsgefährenden Bedingungen arbeiten.
Meist sind es Männer, die schon im Kindes- oder Jugendalter begonnen haben, mit Macheten Bananen zu ernten. Auf langen Märschen schleppen sie die Stauden zu Sammelplätzen oder Lagerhallen und bereiten sie für den Transport vor. Sie sind barfuß, denn der Boden ist so matschig, dass jeder Schuh darin stecken bleibt. Während sie unter den riesigen Bananenbäumen arbeiten, fliegen immer wieder Flugzeuge über die Plantage hinweg und sprühen flüssiges Düngemittel auf die Blätter. Das Düngemittel tropft von den Blättern auf den Boden und durchweicht ihn, so dass die Arbeiter tief darin einsinken. Doch der Dünger tropft auch auf die Menschen selbt, und das ist das eigentliche Problem: Er ist für Menschen giftig und ruft verschiedene schwere Leiden hervor und macht die Männer unfruchtbar. Erschwerend kommt noch hinzu, dass oft die ganze Familie mit auf der Plantage lebt, in undichten Wellblechhütten, so dass auch sie der ständigen Berieselung mit dem Gift und somit zwangsläufig Erkrankungen ausgesetzt sind. Diese Konsequenzen wurden für zahllose Plantagenarbeiter erst festgestellt, als es für sie zu spät war, sie unheilbar krank waren.
Dass die Folgen der Arbeitsbedingungen überhaupt festgestellt wurden, ist einer Gruppe engagierter, amerikanischer Rechtsanwälte zu verdanken, die Dole angeklagt haben und nach langwierigen Prozessen für die betroffenen Familien immerhin hohe finanzielle Entschädigungen erstritten haben und für die Zukunft bessere Arbeitsbedingungen fordern konnten.
Bananas! Dokumentarfilm, 87 Minuten
Schweden/ Dänemark, 2009
Regie: Fredrik Gertten